Auszeichnung mit Lions Förderpreis, am 29.10. durch Präsident Armin Fleck im Rathaus
Große Bühne für Philip Soldan
Frankenberg – „Heimat stiftet Identität und Zugehörigkeit. Heimat ist Geschichte, einer der Rohstoffe, aus denen wir auch unser Bild von uns selber formen“, erklärte der Journalist Klaus Brill (Ellershausen), als er am Wochenende im Sitzungsaal des alten Rathauses bei der Verleihung des mit 3000 Euro dotierten Förderpreises des Frankenberger Lions-Clubs die Laudatio für den Verein Kreis-Heimatmuseum Frankenberg hielt. Dank der vorbildlichen Konservierungs- und Ausstellungsarbeit der Ehrenamtlichen des seit 1973 bestehenden Museumsvereins habe Frankenberg und die Region „einen gewaltigen Sprung nach vorne gemacht“.
Brill machte dies an dem Museumsschwerpunkt zum Frankenberger Formenschneider Philipp Soldan (1500-1569) mit seinen vielen Exponaten deutlich, den er in einen weit gespannten kulturhistorischen Zusammenhang hessischer Geschichte einbettete. Er erinnerte an die erste Soldan-Ausstellung im Heimatmuseum 2009 mit leihweiser Rückholung der Frankenberger Ratsherrenbank aus Kassel und an die bundesweit beachtete Soldan-Rückschau im Reformations-Gedenkjahr 2017, „bei der Frankenberg seinem Künstler eine große Bühne bereitete“.
Festredner Klaus Brill würdigte mit großer Herzlichkeit („Wir loben, rühmen und ehren“) die jahrlange ehrenamtliche Arbeit des Museumsvereins mit Menschen wie Wilhelm Wicke, Heinz Brandt, Heiner Wittekindt und Hans Papenfuß. Er dankte insbesondere Mitgliedern des derzeitigen Museumsteams mit Dr. Birgit Kümmel, Ruth Piro-Klein, Dr. Horst Hecker, Lothar Finger, Ulrike Ortwein und Ruth Theissen-Waller, denen anschließend der amtierende Lions-Präsident Armin Fleck auch den vom Lionsförderverein Frankenberg e. V. gestifteten Ehrenpreis überreichte.
„Der Preis wurde geschaffen zur Förderung und Würdigung von besonderem Engagement des Einsatzes für das Allgemeinwohl in unserer Region und besondere persönliche Einzelleistungen in gemeinnützigen oder mildtätigen Aufgabengebieten“, berichtete Fleck. Er löse nun die 2017 gestiftete Jürgen-Föhrenbach-Auszeichnung ab und werde in dieser Form erstmals verliehen.
Für den geehrten Verein Kreis-Heimatmuseum, heute „Museum im Kloster Frankenberg“, bedankte sich dessen Leiterin Dr. Birgit Kümmel. „Wir haben eine Menge vor“, kündigte sie an. Der Lions-Förderpreis werde für die anstehende Neukonzeption des Museums eine große Hilfe sein.
Hausherr Bürgermeister Rüdiger Heß freute sich in seinem Grußwort über die Würdigung des Museums mit dem Schwerpunkt Philipp Soldan vor Ort im historischen Rathaus mit seinen Knaggen-Figuren. „Was liegt hier näher als gerade diese Thematik?“ Heß dankte allen Ehrenamtlichen, Spendern und Förderern, die sich bisher für die Museumsarbeit eingesetzt hätten. Eine kleine Orchesterauswahl der Edertalschule unter Leitung von Martin Fischer gab der Feierstunde mit Musik zwischen Renaissance und Moderne einen vielfarbigen musikalischen Rahmen.
Text: Karl-Hermann Völker
